Heute darf ich ein Interview mit einem der besten Kegler Deutschlands präsentieren, Tobias Lacher hat schon so einiges in seiner Laufbahn erlebt. Mit einer Persönlichen Bestleistung von 1.111 Lp ist er in den Kegelolymp aufgestiegen. Der Bundesligakegler vom VKC Eppelheim hat auch eine Verbindung zu unserem Verein also seid gespannt.
Viel Spaß beim Lesen Euer Pommes
Tobias Lacher:
Geburtsdatum: 03.04.1983;29 Jahre alt
Beruf: Bäcker
Bestleistung offiziell: 1111
Bestes gespieltes Ergebnis (in Kuhardt): 1113
Bestes Abräumergebnis: 440 in Aschaffenburg
Teilnahme an deutschen Meisterschaften: 6-mal
Pommes: Hallo Tobias erst mal Dankeschön, dass Du Dich bereit erklärt hast, mir ein paar Fragen zu beantworten. Ich denke viele werden Dich kennen, kannst du uns trotzdem kurz was über Dich erzählen? Dein Werdegang im Kegeln und deine Erfolge?
Tobias: Alles begann vor vielen vielen Jahren……
1996 spielte ich beim KSV Kuhardt meine erste Kugel als B-Jugendspieler. Seit dieser Zeit ist Kegeln zum zweitwichtigsten Bestandteil meines Lebens geworden, natürlich steht die Familie an erster Stelle.
Wir hatten in Kuhardt immer junge hungrige Spieler und der Zusammenhalt hat uns ausgezeichnet. Von 2000-2007 stiegen wir 6-mal auf, es ging von der B-Liga bis in die 2. Bundesliga. Anfang 2007 entschied ich mich zum VKC Eppelheim zu wechseln und schaffte auf Anhieb den Sprung ins Bundesliga Team. Das absolute Highlight ist natürlich die Atmosphäre bei den Freitagsspielen mit Durchschnittlich ca. 200-300 Zuschauern.
Meinen größten Erfolg im Einzel feierte ich im Jahr 2007 als ich den Deutschen Vizemeistertitel erringen konnte.
Den größten Mannschaftserfolg gelang uns im Jahr 2010 als wir die Vizemeisterschaft nach Eppelheim holten.
Pommes: Wie sieht das Trainingspensum eines Bundesligaspielers aus? Hat man dort eine spezielle Vorbereitung vor einem Spiel?
Tobias: Wir trainieren mindestens 2-mal die Woche. Montags Spezielles Training (Bilder, Mann gegen Mann) und mittwochs trainieren wir 100 Wurf Leistung, mit ca. 150 Wurf abräumen.
Vor jedem Auswärtsspiel gehen wir Auswärts trainieren. Zusätzlich sollte noch überfachliches Training (Fitnessstudio, Joggen) betrieben werden.
Pommes: Wie würdest Du die Atmosphäre in der Bundesliga beschreiben!? Gibt es richtig hitzige Duelle oder Gegner wo einem gar nicht liegen!? Wieso ist es selbst in der Bundesliga so?
Tobias: Klar gibt es in der Bundesliga hitzige Duelle. Derbys gegen Sandhausen, Walldorf und Mörfelden sind etwas ganz besonderes. Kommende Saison ist natürlich das Highlight gegen Frei Holz Eppelheim, da wird jeder Spieler keine Motivation brauchen.
Pommes: Wenn man Dir beim Kegeln zuschaut fällt einem gleich auf, dass du mehr Schritte im Anlauf machst. Wie bist du darauf gekommen und kann das jeder Kegler?
Tobias: Vor 3 Jahren hatte ich im rechten Knie nach jedem Spiel Schmerzen. Mein Arzt hat mir dann geraten mit weniger Druck anzulaufen. Innerhalb der Saison habe ich mich dann von 3 auf 4 Schritte umgestellt. Ich muss sagen es schmerzt überhaupt nichts mehr.
Pommes: Kommen wir zu deinem Verein dem VKC Eppelheim. Welche Ziele habt ihr für die neue Runde? Mit Marcus Schäfer ist euch ja einer der besten Spieler der letzten Jahre verloren gegangen?
Tobias: Das kommende Jahr wird eine richtige Herausforderung für uns. Mit Marcus verlieren wir einen der Besten Auswärtsspieler. Ich geh trotzdem davon aus, dass wir stark genug sind, um ganz oben mitzuspielen. Ich verlass mich da auf unsere Heimstärke und mit Dominik Menke konnten wir ein weiteres Talent für uns gewinnen.
Pommes: Wie siehst du die momentane Entwicklung in unserem Classic-Kegelsport?
Tobias: Durch den neu gegründeten Verband „DCU“ darf endlich wieder jeder 200 bzw. 100 Wurf spielen. Es war nur eine Frage der Zeit bis es zu der Spaltung kommt. Ich blicke dem ganzen aber gelassen entgegen und wir müssen die nächsten 2-3 Jahre mal abwarten wie sich alles entwickelt.
Pommes: Du bist nicht nur Kegler beim VKC Eppelheim sondern auch Bahnwart auf einer der besten Bahnen des Landes. Wie bekommt man die Bahnen so hin?
Tobias: Bahnwart war ich früher schon bei meinem alten Verein KSV Kuhardt. Ich versuche immer das Beste aus den Bahnen raus zu holen. Viel will ich hier auch nicht verraten, sonst gibt es nur noch gute Bahnen in Deutschland.
Pommes: Welchen Tipp würdest Du einem jungen aufstrebenden Kegler mitgeben?
Tobias: Immer fleißig trainieren und den Mut nicht verlieren. Ganz besonders wenn es nicht läuft versuchen, die Ruhe zu bewahren. Wenn man vor hat ein guter Kegler zu werden, sollte man sich auch das ein oder andere Bundesligaspiel anschauen, um den dazugehörigen Ehrgeiz zu entwickeln.
Pommes: Ich denke viele Junge Kegler sehen Dich als Vorbild. Gab es die bei Dir auch?
Tobias: Klar gab es die Vorbilder bei mir auch, u.a. war ich schon immer ein Fan vom Christian Schwarz. Einen der besten Kegler der Welt. Von ihm holte ich mir bei manchem Training in Eppelheim den einen oder anderen Tipp ab.
Pommes: Hast Du außer dem Sportkegeln noch weitere Hobbys?
Tobias: Leider fehlt mir die Zeit um weitere Hobby zu haben.
Pommes: Stell Dir vor du könntest eine Mannschaft zusammenstellen. Mit welchen 6 Männern würdest Du gerne eine Saison bestreiten?
Tobias: Puuh!!! Das ist wirklich eine schwere Frage. Auf jeden Fall würde ich mal mit meinem Vorbild Christian Schwarz eine Saison bestreiten. René Zesewitz wäre auch ein Kandidat mit dem ich gerne mal zusammen spielen würde. Markus Wingerter und Jürgen Cartharius dürfen in meiner Lieblingsmannschaft nicht fehlen. Zum Schluss würde ich noch den Zavarko nehmen den momentan besten Kegler der Welt
Pommes: Wenn man in der Nationalmannschaft war und auch schon auf Deutschen Meisterschaften gekegelt hat. Gibt es da noch sportliche Ziele die Du anstrebst?
Tobias: Mein Ziel war es schon immer in der Bundesliga zu spielen und ich freue mich auf jedes Spiel. Deutscher Meister mit dem VKC Eppelheim zu werden ist natürlich mein nächstes Ziel. Kommende Saison wird es aber richtig schwer oben mitzuspielen.
Pommes: Was viele nicht wissen Du bist bei uns im Verein Mitglied wie ist es dazu gekommen?
Tobias: Im Jahr 2005 lief es mit den Kuhardtern überhaupt nicht rund. Wir Spieler hatten auch unterschiedliche Meinungen. Da ich ja damals nur wenige Kilometer nach Monsheim hatte, und die Monsheimer auch an mir Interesse zeigten, hätte es nie einen anderen Verein gegeben zu dem ich wechseln wollte. Am Ende der Runde kam aber die überraschende Wende in Kuhardt. Durch unseren Sieg in Grünstadt und Ludwigshafen, konnten wir durch ein Wunder die Klasse halten. Auch innerhalb der Mannschaft hat es wieder so richtig gepasst.
Pommes: Wann kann der 1. SKC Monsheim mit Dir als Neuzugang rechnen!?
Tobias: Ich bin doch viel zu alt für euch, außerdem liegt mir die Bahn in Großkarlbach nicht so. Auf jeden Fall war das mal so, bevor sie von euch neu aufgemöbelt wurde.
Pommes: Vielen Dank, dass du Dir für meine Fragen die Zeit genommen hast. Ich wünsche Dir sportlich alles Gute und auch Privat nur das Beste mit deiner Frau.